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Essen und trinken Sie wie ein Slowake

Aktualisiert: 13. Aug.

Entdecken Sie die slowakische Küche - herzhaft, bodenständig und überraschend vielfältig. Wenn Sie gerade in der Slowakei unterwegs sind und sich fragen, was man hier typischerweise isst und trinkt, keine Sorge, Sie sind nicht allein. Selbst viele Slowaken tun sich schwer, ihre traditionelle Küche genau zu beschreiben. Deshalb geben wir Ihnen hier einen kurzen Einblick in die kulinarischen Grundlagen des Landes.


(Falls Sie sich bei der Aussprache der Speisen unsicher sind, hier eine kleine Hilfe: „v“ wie deutsches „w“, „č“ wie „tsch“, „š“ wie „sch“, „ž“ wie „zh“, lange Vokale wie „á“ oder „í“ werden einfach etwas gedehnt gesprochen.)


Die slowakische Küche ist tief verwurzelt in der Geschichte eines einfachen, ländlichen Lebensstils. Viele Menschen lebten früher als Selbstversorger in den Bergen und den Tälern der Karpaten, fernab von globalem Handel oder modernen Kühlmethoden. Was auf den Tisch kam, musste also aus regionalen Zutaten bestehen, haltbar sein und Energie liefern, besonders im langen Winter. Zu den wichtigsten Zutaten zählten Weizen, Kartoffeln, Schafsmilchprodukte, Schweinefleisch, Sauerkraut, Zwiebeln und natürlich Knoblauch. Diese Lebensmittel wurden traditionell in der Familie selbst angebaut, verarbeitet und, wenn überhaupt, auf lokalen Märkten gehandelt. Brot, Knödel und Teigwaren wurden aus Weizen hergestellt, Kartoffeln dienten als Grundlage für viele herzhafte Speisen, sei es gekocht, gebacken oder zu einem Kartoffelteig verarbeitet. Milch wurde zu vielfältigen Produkten wie Butter, Sahne, Sauerrahm und verschiedenen Käsesorten verarbeitet.


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Aus diesem Grund bestehen viele traditionelle slowakische Gerichte aus einer Kombination von Kartoffeln, Kohl und verschiedenen Käsesorten , oft handelt es sich dabei um Schafskäse. Auch in süßen Speisen begegnet man gerne einmal Mohn oder gemahlenen Nüssen, für mitteleuropäische Gaumen vielleicht ungewohnt, aber sehr typisch und äußerst lecker. Neben diesen Eigenheiten finden sich in der slowakischen Küche auch Klassiker aus dem mitteleuropäischen Raum, wie Schnitzel oder Gulasch. Diese Gerichte sind zwar beliebt, stammen aber ursprünglich nicht aus der Slowakei.



Traditionell ist das Mittagessen die Hauptmahlzeit des Tages, das um die Mittagszeit gegessen wird (in den letzten Jahrzehnten hat sich das allerdings verändert und viele Menschen essen heute ihr Hauptgericht erst am Abend). Ein typisches Mittagessen in der Slowakei besteht klassisch aus einer Suppe und einem Hauptgericht. Wenn Sie die slowakische Küche kennenlernen möchten, sind das hier einige beliebte Optionen für Ihr Menü:



Bryndzové halušky gelten als das Nationalgericht der Slowakei. Die deftige Speise besteht aus Halušky (kleinen, weichen Klößchen aus Kartoffelteigdie ein wenig an italienische Gnocchi erinnern) und Bryndza (ein einzigartiger slowakischer Schafskäse mit cremiger Konsistenz und kräftig-salzigem Geschmack, der ein wenig an Ricotta erinnert), getoppt wird das Ganze mit knusprig gebratenem Räucherspeck. Bryndza ist übrigens von der EU als geografisch geschützte Spezialität anerkannt – ein echtes Kulturgut also! Man kann die besten Halušky der Stadt hier probieren.


Platillo nacional de eslovaquia
Bryndzové halušky. Slowakisches Nationalgericht.

Strapačky ist eine weitere herzhafte Speise wo die Halušky die Basis bilden, diesmal jedoch mit gebratenem Sauerkraut statt Käse serviert - natürlich ebenfalls mit krossen Speckwürfeln verfeinert. Ein besonders guter Tipp für alle, die auf Laktose verzichten müssen, aber trotzdem nicht auf authentischen Geschmack verzichten wollen.


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Bryndzové pirohy sind halbmondförmige, gekochte Teigtaschen, gefüllt mit einer cremigen Mischung aus Bryndza und Kartoffelpüree. Serviert werden sie mit einem zusätzlichen Bryndza-Dip (oft mit Milch oder Sauerrahm angerührt, um eine sämige Konsistenz zu erhalten) und, wie so oft in der slowakischen Küche, mit knusprigem Räucherspeck obendrauf. Die ersten drei Gerichte dieses Artikels gibt es in besonders schmackhafter Qualität in diesem Lokal.


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Šúľance sind kleine, fingerlange Röllchen aus Kartoffelteig, die entweder mit Mohn oder Nüssen gefüllt bzw. bestreut werden. Typischerweise werden sie mit flüssiger Butter übergossen und mit Puderzucker bestäubt. Obwohl sie süß sind, gelten sie in der Slowakei nicht als Dessert, sondern als vollwertiges Hauptgericht.

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Kapustnica ist eine kräftige Sauerkrautsuppe, die mit Schweinefleischstücken, geräucherter Wurst, Pilzen und Kartoffelwürfeln zubereitet wird. Diese Suppe ist in der Slowakei äußerst beliebt (besonders im Winter) und gehört traditionell zum Weihnachtsmenü. Jede Region (und oft jede Familie) hat ihre eigene Variante – mal schärfer, mal rauchiger, aber immer herzhaft und wärmend.


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Cesnačka ist eine typische slowakische Knoblauchsuppe, die aus einer klaren Brühe, reichlich frischem Knoblauch, Kartoffelscheiben und Gewürzen besteht. Serviert wird sie traditionell mit geriebenem Käse und knusprigen, frittierten Brotwürfeln. Oft vegetarisch, aber definitiv nicht knoblaucharm. Genau das macht sie zu einem beliebten Hausmittel gegen Kälte, Kater oder einfach schlechte Laune. Die beste cesnačka der Stadt? Gibt’s hier.


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Zemiakové placky sind knusprige, in Öl gebratene Kartoffelpuffer, die aus geriebenen Kartoffeln, Eiern, Mehl sowie Gewürzen wie Salz, Pfeffer, viel Knoblauch und Majoran bestehen.


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Käse spielt in der slowakischen Küche eine Hauptrolle. So sehr, dass man in Bratislava sogar Käseautomaten findet! Kein Witz - an belebten Orten wie der Bushaltestelle Farského stehen Automaten, aus denen man rund um die Uhr frischen Käse (meist Schafskäse in verschiedenen Variationen) kaufen kann. Natürlich lassen wir Sie nicht im Dunkeln:


Žinčica ist ein traditionelles Getränk aus Schafsmolke, das bei der Herstellung von Bryndza entsteht. Es erinnert geschmacklich ein wenig an Kefir, ist leicht säuerlich und gilt als perfekter Begleiter zu Bryndzové halušky. In der Slowakei wird es oft in Holzkännchen serviert – eine schöne Verbindung von Geschmack und Tradition.


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Oštiepok, Korbáčik und Parenica sind Sorten traditioneller geräucherter Schafskäse. Oštiepok ist ein salziger, fester Käseblock (meist in eiförmiger Form), während Korbáčik und Parenica halbfeste Käsesorten aus gezogenen Fäden sind – der erste wird zu feinen Zöpfen geflochten, der zweite dagegen in schneckenartige Spiralen gerollt. Alle drei Käsesorten besitzen in der EU den Status einer geschützten geografischen Angabe.


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Die regionale Küche rund um Bratislava unterscheidet sich etwas vom Rest des Landes. Die Hauptstadt und ihre Umgebung waren stets stark vom Einfluss benachbarter Kulturen und vom milderen Klima geprägt. Die Grundzutaten der traditionellen slowakischen Küche sind jedoch nach wie vor erkennbar, nur eben in etwas verfeinerter Form:


Husacie hody sind ein traditionelles Festmahl im Spätherbst, bei dem gebratenes Gänsefleisch, Gänseleber, buttrige Lokše (dünne, auf der Herdplatte gebackene Pfannkuchen aus Kartoffelteig), gedünsteter Rotkohl und Sauerkirsch-Mohn-Strudel serviert werden. Diese Spezialität stammt aus dem Dorf Slovenský Grob, das nur unweit von Bratislava liegt. Außerhalb der Hauptsaison bieten viele Lokale in und um Bratislava eine reduzierte Variante an – meist mit gebratener Ente, fettigen Lokše und Rotkohl. Eine besonders leckere Ente bekommen Sie hier.


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Bratislavský rožok ist ein feines Gebäck, ähnlich einem Kipferl, das entweder mit Mohn (in Hufeisenform) oder mit Walnüssen (in C-Form) gefüllt ist. Typisch ist die glänzende, marmorierte Oberfläche. Diese Spezialität wird seit dem 16. Jahrhundert in Bratislava gebacken und ist heute in der EU als garantiert traditionelle Spezialität anerkannt. Die besten finden Sie im Bäckereibereich hier.


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Trdelník ist eine Art Spießgebäck und eine Variante des ungarischen Baumstriezel. Der süße Teig wird um einen Holzstab gewickelt, über Holzkohle gebacken und anschließend mit einer Mischung aus Zucker und gehackten Nüssen bestreut. Der Ursprung von Trdelník lässt sich auf das Gebiet der heutigen Slowakei zurückführen – insbesondere auf die Stadt Skalica, wo das Originalrezept zu seiner heutigen Form perfektioniert wurde. Diese Version ist heute als Skalický trdelník in der EU als geschützte geografische Angabe registriert. Der einzige Ort in Bratislava, an dem Sie echten Skalický trdelník probieren können, ist hier.


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Veterník, Krémeš und Punčový rez zählen zu den beliebtesten Desserts, die man in den Cafés von Bratislava genießen kann. Dabei handelt es sich meist um lokale Varianten klassischer französischer oder österreichischer Mehlspeisen, die jedoch während der kommunistischen Ära ihre heute bekannte Form angenommen haben. Viele dieser traditionellen Kuchen finden Sie hier.


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Die Slowakei ist bekannt für ihre große Vielfalt an alkoholischen Getränken, insbesondere Spirituosen. Im Allgemeinen gilt hier ein Getränk erst dann als „richtig alkoholisch“, wenn es mindestens 40 % Alkohol enthält. Es überrascht also nicht, dass man im ganzen Land zahlreiche Destillate aus verschiedensten Obstsorten findet. Auch der Weinbau hat in der Slowakei eine lange Tradition. Besonders die Region rund um Bratislava gilt als bedeutendstes Weinanbaugebiet des Landes. Obwohl slowakischen Weinen eine hohe Qualität nachgesagt wird, sind sie international bislang kaum bekannt. Wenn Sie also ein Glas füllen möchten, hier sind die besten lokalen Getränke:


Borovička ist das alkoholische Nationalgetränk der Slowakei – ein klarer (manchmal auch goldfarbener) Wacholderschnaps mit einem intensiven, trockenen Geschmack, der an Gin erinnert – allerdings deutlich stärker. Die meisten heute kommerziell erhältlichen Sorten haben rund 40 Vol.-%, es gibt aber auch Varianten mit bis zu 50–70 Vol.-% Alkohol. Der Ursprung von das Getränk reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück, als sie erstmals in der Region Liptau im Norden des Landes gebrannt wurde. Heute ist sie in der EU als geografisch geschützte Spirituose anerkannt. Eine große Auswahl an Borovička finden Sie hier.


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Tatratea ist ein Tee- und Kräuterlikör, der auf Rezepturen basiert, die von den Menschen in der Hohe Tatra entwickelt wurden. Dort war es einst ein alter Brauch, Gästen zur Begrüßung und zum Schutz vor der Kälte heißen Tee mit einem Schuss Kräuterlikör anzubieten. Obwohl das moderne Tatratea erst seit 2003 produziert wird, hat es sich schnell zu einem der beliebtesten Getränke in der Slowakei entwickelt. Die bekannteste Variante ist die 52 %-Version Original, hergestellt aus schwarzem Tee, Kräutern und Himbeerextrakt. Darüber hinaus gibt es viele weitere Sorten auf dem Markt (mit Alkoholgehalten zwischen 17 % und 72 %).  Die günstigsten Tatratea-Sorten finden Sie hier.


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Račianska frankovka ist ein Rotwein, der direkt in Bratislava (genauer gesagt im Stadtteil Rača) produziert wird. Er wird aus der in der Slowakei als Frankovka modrá (Blaufränkisch) bekannten Rebsorte gekeltert und ist so beliebt, dass die Winzer aus Rača jedes Jahr ein eigenes Weinfest veranstalten. Dort werden nicht nur regionale Blaufränkisch-Weine präsentiert, sondern auch Varianten aus aller Welt. Ein weiterer lokaler Wein, den man in Bratislava unbedingt probieren sollte, ist der süße Ríbezlák – ein Johannisbeerwein, der vor allem im Stadtteil Devín hergestellt wird. Einen guten Ort zur Verkostung slowakischer Weine finden Sie hier.


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Medovina (auch bekannt als Met oder Honigwein) ist ein alkoholisches Getränk, das durch Fermentation von Honig mit Wasser und Kräutern entsteht. Der Alkoholgehalt liegt in der Regel zwischen 10 und 12 %. Die Slowakei hat eine lange Tradition in der Honigproduktion und slowakischer Met gilt als besonders hochwertig. Das beweisen auch zahlreiche Auszeichnungen bei internationalen Metwettbewerben, bei denen slowakische Produzenten regelmäßig Spitzenplätze belegen. Auf slowakischen Weihnachtsmärkten wird der Honigwein traditionell heiß serviert und erfreut sich großer Beliebtheit – ein echtes Winterhighlight! Außerhalb der Weihnachtszeit finden Sie ihn hier.


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Kofola ist das beliebteste kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränk in der Slowakei und Tschechischen Republik, ursprünglich entwickelt in der kommunistischen Tschechoslowakei als heimische Alternative zu westlichen Cola-Getränken. Im Vergleich zu Pepsi oder Coca-Cola, enthält Kofola rund 30 % weniger Zucker, dafür aber 56 % mehr Koffein und keine Phosphorsäure. Besonders beliebt ist sie in Restaurants, wo sie frisch gezapft (wie Bier) direkt ins Glas serviert wird.


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Prost und guten Appetit!




 
 
 

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